
Erkrankungen der unteren Extremität, des Beckens und der Wirbelsäule haben sowohl im konservativen als auch operativen unfallchirurgisch, orthopädischen Alltag eine hohe Relevanz. Mit den modernen Mitteln der 4D-Motion-Ganganalyse können Belastungen bzw. Auswirkungen auf das Gang- und Haltungsbild mit und ohne konservative, aber auch prä- und operative Veränderungen, teils reversibel teils nicht, auf das Achsskelett visualisiert und ausgewertet werden. Unsere Klinik hält für solche Untersuchungen und deren wissenschaftliche Auswertung eine moderne 4D-Motion Anlage der Firma Diers vor.
​
Das System besteht aus einem Laufband (inkl. Drucksensoren im Boden), vier Kameras, einem Projektor und einer Auswertungseinheit. Der Proband befindet sich während der Messung auf dem Laufband, während sein Gang und die Stellung der Wirbelsäule bei einer durch den Prüfungsleiter vorgegebene Geschwindigkeit aufgezeichnet wird. Dabei wirft der Projektor ein Raster auf den Rücken des Probanden, welches durch Kameras registriert wird und anschließend von der Auswertungseinheit verrechnet wird.
​
Zur Auswertung wird das Verfahren der Triangularisierung angewendet, welches über die Berechnung von Höhen und Tiefen es ermöglicht, strahlungsfrei eine statische und dynamische Aussage zur Position bzw. Stellung der Wirbelsäule, Becken und untere Extremität zu treffen. Zur Unterstützung der Software werden reflektierende Aufkleber an festgelegten anatomischen Punkten des Probanden aufgebracht. Erste abgeschlossene Dissertationen auf dem Gebiet wurden umgesetzt, so Veränderungen des Gangbildes durch Tragen unterschiedlicher militärischer Ausrüstung, als auch bei PAVK-Patienten nach Leisten-TEA Operationen.
Aktuellste Arbeiten beschäftigen sich mit Beinlängendifferenzen und minimalinvasiver Infiltrationstherapie an der Wirbelsäule und deren Einfluss auf das Achsskelett.